Arbeitsauftrag Wärmeerhalt und Sichtschutz

Aufgabe Wärmeerhalt Teil 1


Die Kursteilnehmenden lesen den Text durch.


Grundsätzliches Wissen zur Auskühlung von Unfallopfern und deren Wirkung. Der menschliche Körper ist in der Lage, auf Wärme- und Kälteeinwirkungen zu reagieren. Geringen Temperaturunterschieden vermag er sich aus eigener Kraft anzupassen, um so die lebenswichtige Körperkerntemperatur konstant zu halten. Ist unser Körper jedoch extremen Umgebungstemperaturen
ausgesetzt, kann dies zu folgenschweren Veränderungen führen.

Unfallopfer kühlen schnell aus. Ihre Überlebenschance hängt sehr von der Körpertemperatur ab. Ausgekühlte Betroffene erleiden schneller Lungen- und Nierenversagen. Eventuell nötige Operationen gestalten sich wegen der Gerinnungsstörung des Blutes schwieriger. Deshalb ist es wichtig, Verletzte nicht auszuziehen, sondern mit zusätzlichen Kleidern oder Decken warm zu halten.

Hinweis zu nassen Kleidern
Wenn Betroffene nasse Kleidung tragen, führt das zu deutlich schnellerem Auskühlen als bei trockener Kleidung. Betroffene kühlen noch schneller aus, wenn sie zusätzlich zur nassen
Kleidung dem Wind ausgesetzt sind. Daher sollten Betroffene von nasser Kleidung befreit werden, wenn danach mit einer Folie oder einer Decke genügend Schutz und Intimität gewährleistet werden kann.

Rettungsfolie
Die Rettungsfolien wurden ursprünglich für die Raumfahrt zum Schutz der Raumsonden und Astronauten vor Strahlung entwickelt. Heute befindet sich die Rettungsdecke in vielen Erste-Hilfe-Sets.
Die Rettungsfolie ist eines der wichtigsten Hilfsmittel gegen Unterkühlung bzw. Überhitzung von Unfallopfern.

Die typische Rettungsfolie mit einer silbernen und einer goldenen Seite besteht aus zwei fest miteinander verbundenen Schichten. Die erste Schicht ist eine reissfeste, gelbtransparente Polyesterfolie. Die andere Schicht besteht aus Aluminium. Die Rettungsfolie ist wasserdicht.
Wichtig: Die Rettungsdecke hat keine Isolationsschicht und wirkt somit auch nicht isolierend. Ihren wärmenden oder kühlenden Effekt erzeugt sie mit der Reflektion der Wärmestrahlung (Reflektion der Körperwärme = wärmender Effekt, Reflektion der  Sonneneinstrahlung = Schutz vor Überhitzung).

Bei Gefahr der Unterkühlung
Zum Schutz vor Witterungseinflüssen wie Kälte und Nässe bedecken Sie den Betroffenen mit der silbernen Seite zum Körper hin. Lassen Sie nur das Gesicht frei. Achten Sie darauf, dass die Rettungsfolie nicht zu eng anliegt, da sie keine isolierende Wirkung hat. Sorgen Sie mit Hilfe von Kleidung oder Decken für eine wärmende Schicht unter der Rettungsfolie. Weiter sollte der Betroffene – wenn möglich – zusätzlich gegen Bodenkälte geschützt werden. Die Rettungsfolie kann auch verknotet oder verklebt werden, um einen Luftaustausch zu verhindern.
Nebeneffekt: Durch die aussenliegende, goldene Seite sind Sie und das Unfallopfer in Schnee und Eis besser für die Rettungskräfte erkennbar.

Bei Gefahr der Überhitzung
Bei sehr hohen Temperaturen ist es sinnvoll, die Rettungsfolie als Schattenspender zu verwenden.
Spannen Sie sie als Sonnenschutz – um die maximale Reflexion zu nutzen – mit der silbernen Seite nach oben über dem Unfallopfer aus. Wickeln Sie das Opfer keinesfalls darin ein!
Übrigens: Auf der Verpackung gibt es Hinweise zur richtigen Anwendung der Rettungsfolie.

 

Jede Person innerhalb der Gruppe wird nun einmal vollständig gegen Kälte geschützt, dies jeweils
• auf dem Boden liegend
• sitzend auf einem Stuhl
• und als rückenverletze Person nach einem Sturz (Betroffene darf nicht bewegt werden, deshalb nur von vorne abdecken!)
Zusätzlich zur Rettungsfolie werden Kleider und Decken benützt (gemäss obiger Beschreibung).


Aufgabe Wärmeerhalt Teil 2


Jede Person innerhalb der Gruppe wird nun einmal vollständig gegen Wärmeinstrahlung geschützt. Überdachen Sie jeweils eine Teilnehmende gemäss obiger Beschreibung mit einem Sonnenschutz.


Aufgabe Sichtschutz


Lesen Sie in der Gruppe folgenden Abschnitt:

Da an Unfallplätzen immer mehr Handyfilme und -aufnahmen gemacht werden, macht es durchaus Sinn, sich als nothelfende Person darüber Gedanken zu machen, wie Sie einen Betroffenen in seiner Intimsphäre schützen würden.

Jede Person wurde einmal gegen Gaffer geschützt und beschreibt, wie es sich anfühlt, hinter einem Sichtschutz zu liegen.

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