Aufgabe Teil 1
Die Kursteilnehmenden lesen zusammen den folgenden Text im Sinne von Grundlagenwissen:
Allgemeines Wissen über Blutungen
Unser Gefässsystem besteht aus Venen und Arterien. Grosse Gefässe befinden sich in den tiefen Gewebeschichten, die kleineren an der Oberfläche. So führt eine Verletzung je nach Tiefe zu mehr oder weniger ausgeprägten Blutungen. Arterielle Blutungen sind pulsierend und spritzend, venöse hingegen weisen meist einen gleichmässigen Blutaustritt auf. Direkter Druck auf das Gewebe stillt die Blutung meist.
Tritt das Blut zum Beispiel nach einer Prellung nicht an die Körperoberfläche, da die Haut nicht verletzt wurde, sammelt es sich im Gewebe an und wird hier erst allmählich wieder abgebaut. Je nach Phase dieses Abbauprozesses wird dies als rötliche, bläuliche, violette oder grünlich gelbe Verfärbung sichtbar.
Symptome einer offenen Blutung
• Gleichmässige oder pulsierende Blutung
• Schmerzen
• Blutdruckabfall (= Schwarzwerden vor Augen, Schwindel)
Massnahmen
• Drücken Sie an der blutenden Stelle direkt auf das Gewebe (z. B. mit Druckver-band)
• Verbinden Sie die Wunde steril (z. B. mit Pflaster, Verband)
Massnahmen bei nicht stillbarer Blutung (> 5 Minuten) oder pulsierender Blutung:
• Kontaktieren Sie den Rettungsdienst
Grundsatz:
Jede Blutung, die nicht durch ein Pflaster oder durch einen Verband gestoppt werden kann,
muss ärztlich beurteilt werden. Kontaktieren Sie Ihren Hausarzt sofort oder rufen Sie bei
pulsierender Blutung den Rettungsdienst.
Aufgabe Teil 2
Die teilnehmenden Personen erstellen gemäss folgenden Vorgaben an jeder Person einmal einen Druckverband:
Vorgehensweise Anlegen eines Druckverbands:
1. Geben Sie mit einer Wundauflage (z. B. Kompresse) direkten Druck auf die Wunde.
2. Legen Sie ein Druckpolster auf die Wundauflage und fixieren Sie diese mit einem Verband (z. B. Gazebinde, Taschentuch).
3. Sofern die Blutung damit nicht zu stoppen ist, wird eine zweite noch fester angezogene Fixationstour mit einer weiteren Binde über die erst gelegt (vorherige nicht entfernen).
Hinweis: Jokerübung
Nachdem Sie in wechselnden Rollen (in der Rolle als Patient, Helfender und Assistent) nun minimal dreimal einen Druckverband anlegten, nutzen Sie die Zeit für folgende weiteren Aufträge:
Sie machen nun mit Ihrem Material normale Verbände an Beinen, Armen, Händen und vor allem auch am Kopf. Beschreiben Sie sich gegenseitig, welche Probleme sich Ihnen an diesen verschiedenen Stellen boten.
Aufgabe Teil 3 (Stufe 1 IVR)
Innere Blutungen müssen schnell behandelt werden da diese innert kürzester Zeit lebensbedrohlich werden können. Unerkannt können sie auch Stunden oder Tage später noch gefährlich werden.
Anzeichen von inneren Blutungen im Bauch sind:
- Bauchschmerzen
- Angespannte Bauchdecke
- Prellmarken, Abschürfungen oder Bluterguss am Bauch
- Kühle, blasse, feuchte Haut
- Angst, Verwirrtheit, Übelkeit
- Bewusstseinseinschränkungen
Treffen teile diese Symptome zu und ist davon auszugehen, dass der Bauchraum von stumpfer Gewalt betroffen war, ist die Person sofort mit leicht angewinkelten Beinen auf die Seite zu lagern (Entlastung der Bauchdecke) und den Notruf zu verständigen.