Aufgabe Teil 1
Lesen Sie die untenstehenden Texte.
Atmung
Die Atmung ist ein komplexer Vorgang unseres Körpers. Durch regelmässige Nervensignale aus dem Atemzentrum im Gehirn spannt sich das Zwerchfell an, während sich die Muskulatur zwischen den Rippen zusammenzieht und den Brustkorb anhebt. Bei der Einatmung wird ein Unterdruck im Brustkorb erzeugt, der die Lunge ausdehnen lässt und so den Luftstrom in die Lunge ermöglicht. Bei der Ausatmung wird die Atemmuskulatur wieder entspannt und die Luft strömt in entgegengesetzter Richtung aus der Lunge. Auf diese Weise können wir kontinuierlich Sauerstoff (O2) einatmen und Kohlendioxid (CO2) ausatmen. Die Regulierung der Ein- und Ausatmung durch das Atemzentrum ist ein unbewusster Vorgang, der auch während des Schlafes erfolgt.
Atemfrequenz
Die Atemfrequenz wird gemessen, indem man im Idealfall während einer Minute die Atemzüge zählt. Das Beobachten und Zählen der Atmung soll unauffällig geschehen, damit der/die Patient:in sie nicht bewusst verändert.
Die Atemfrequenz kann Aussagen über mögliche Verletzungen geben.
Eine schnelle Atmung kann auf einen starken Blutverlust (Schock) oder einen erhöhten Druck im Brustkorb (Spannungspneumothorax) hinweisen, eine verlangsamte Atemfrequenz auf eine Vergiftung (Intoxikation) oder ein Schädelhirntrauma.
Der gesunde Mensch hat, in Ruhe ,10 – 20 Atemzüge pro Minute.
Diese beschleunigt sich bei Anstrengung.
Langsame Atmung
• < 10 Atemzüge pro Minute. Zu wenig Sauerstoff, dies führt zu Schädigungen des Gehirns
Schnelle Atmung
• 20 – 30 Atemzüge pro Minute. Dies kann zu einer Hyperventilation führen.
• > 30 Atemzüge pro Minute (sehr schnelle Atmung). Brustkorb ist sofort auf Verletzungen zu untersuchen.
Beobachtungspunkte
• Frequenz: | langsam, schnell, abnormal schnell |
• Rhythmus: | regelmässig, unregelmässig |
• Tiefe: | oberflächlich, tief |
• Geräusche: | Pfeifen, Rasseln, Röcheln |
• Behinderung: | bei der Ein- und Ausatmung |
Normwerte der Atemfrequenz im Ruhezustand:
Alter | Atemzüge pro Minute |
---|---|
Erwachsene | 10 – 20 |
Kind | 16 – 25 |
Kleinkind | 20 – 30 |
Säugling | 30 – 40 |
Aufgabe Teil 2
Puls messen
An oberflächlich verlaufenden Arterien ist es möglich, die Pulswelle (Druckwelle des Blutes) zu tasten. Die Pulskontrolle gehört in der Kontrolle der Vitalzeichen zum Standardvorgehen. Sie ist praktisch in jeder Situation und ohne Hilfsmittel durchführbar und vermittelt wichtige Informationen über den Zustand des Betroffenen. Mit der Pulsmessung kann Folgendes überprüft werden:
• Pulsfrequenz
• Herzrhythmus (regelmässig oder unregelmässig)
• Hauttemperatur und Hautfeuchtigkeit
Mögliche Messstellen:
Messen Sie bei einer Kursteilnehmenden den Puls und interpretieren Sie das Ergebnis.
Vorgehen
• Stelle lokalisieren
• mit den Fingerkuppen des Zeige-, Mittel- und ggf. Ringfingers den Puls ertasten (nur leichten Druck ausüben)
• regelmässiger Puls: Pulsschläge während 15 Sekunden zählen und mit vier multiplizieren (ergibt Anzahl Schläge pro Minute)
• langsamer oder unregelmässiger Pulsschlag: Pulsschläge während einer Minute zählen
• Dokumentation der Ergebnisse
Fragen:
• Wann deutet die Pulsmessung auf einen tiefen Blutdruck hin?
• Nennen Sie die Normwerte (Anzahl Pulsschläge pro Minute) bei:
• Erwachsenen?
• Jugendlichen?